Hintergründe von Pflegekindern
Die Eltern von Pflegekindern sind aus unterschiedlichsten Gründen – vorübergehend oder dauerhaft – nicht in der Lage, ihren Kindern das zu geben, was sie für eine gesunde Entwicklung benötigen: Geborgenheit, Fürsorge und Strukturen. Sie deshalb zu verurteilen, ist vorschnell, denn es gibt verschiedene Gründe dafür:
- Psychische oder physische Erkrankungen
- Suchtproblematik
- Häusliche Gewalt
- Inhaftierung
In einem instabilen Zuhause reagieren Kinder unterschiedlich; die einen sind besonders anhänglich, andere aggressiv, laut und auffällig, wieder andere ziehen sich in eine Scheinwelt zurück. Diese Kinder haben keine günstigen Startbedingungen für ihr Leben bekommen.
Oft führt ein längerer Prozess, in dem viele Fachleute einbezogen sind, zur Entscheidung, ein Kind aus seiner Familie herauszunehmen. Gründe für eine Platzierung in einer Pflegefamilie sind:
- Die Kinder sind vernachlässigt worden.
- Die Kinder haben seelische und/oder körperliche Gewalt erfahren.
- Ihre Eltern sind psychisch krank oder haben Suchtprobleme.
In der Schweiz leben etwa 4'700 Kinder in Pflegefamilien.
Pflegekinder leben mit zwei Familien. Das Pflegekind ist und bleibt das leibliche Kind seiner Eltern, lebt aber in einer anderen Familie, der Pflegefamilie. Pflegekinder sind keine Adoptivkinder. Auch wenn sie dauerhaft in einer anderen Familie leben, bleiben die verwandtschaftlichen Beziehungen bestehen.