Detailliertere Informationen für interessierte Pflegeeltern
Wenn Sie folgende Fragen mit «Ja» beantworten können, sollten wir unbedingt miteinander ins Gespräch kommen!
- Haben Sie Freude an Kindern?
Wichtig ist, dass Sie Freude am Zusammenleben mit Kindern haben und sich auf ein Kind mit seiner ganz speziellen Lebensgeschichte einlassen wollen. Erfahrungen im Umgang mit Kindern oder Jugendlichen sind dafür eine wichtige Basis. - Sind Sie emphatisch?
Sie können sich in die Situation eines Kindes einfühlen, das von seinen Eltern getrennt leben soll und unterstützen die Beziehung des Kindes zu seinen Eltern. - Leben Sie in stabilen Familienverhältnissen?
Sie führen eine stabile Partnerschaft und haben geklärte Familienverhältnisse. Am besten haben sie schon einige «Stürme» gemeinsam überstanden.
Eigene Kinder sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung. Die Familienplanung muss geklärt sein. Idealerweise ist das Pflegekind mindestens ein Jahr jünger als das jüngste leibliche Kind. Der Entscheid für ein Pflegekind muss von der ganzen Familie mitgetragen werden. - Sind Ihre finanziellen Verhältnisse gesichert?
Sie sind finanziell unabhängig von den Leistungen, die Sie für das Pflegekind erhalten. Für Ihre Arbeit als Pflegeeltern erhalten Sie 99 Franken pro Tag und Pflegekind sowie einen monatlichen Beitrag zur Deckung der Nebenkosten. - Haben Sie einen natürlichen Altersabstand zum Pflegekind?
Bei Langzeitplatzierungen von Säuglingen sollten die Pflegeeltern nicht älter als 50 Jahre alt sein. Bei SOS-Platzierungen sowie bei Entlastungsplatzierungen gilt dies nicht. - Verfügen Sie über genügend Platz in Ihrem Zuhause?
Da Kinder zum Spielen und Lernen Platz brauchen, benötigen sie entsprechenden Wohnraum. Das bedeutet nicht, dass von Anfang an für jedes Kind ein eigenes Zimmer vorhanden sein muss. Ein Kleinkind benötigt vorerst einen privaten Rückzugsort, Teenager ein eigenes Zimmer. - Sind Sie tolerant gegenüber anderen Lebensansichten?
Sie begegnen Menschen mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen respektvoll und offen – unabhängig von deren Herkunft, Religion, sexuellen Orientierung oder Weltanschauung. Ihre Rolle als Pflegeeltern ist es, einen geschützten Rahmen zu schaffen, in dem sich das Kind frei und selbstbestimmt entwickeln kann. - Was ist der Unterschied zwischen Pflege- und Adoptivkindern?
Ein Pflegekind ist kein Adoptivkind. Die Eltern eines Pflegekindes behalten die elterliche Sorge, können aber nicht mehr über den Wohnort des Kindes bestimmen. Das Pflegekind lebt mit zwei Familien, denen es sich emotional verbunden fühlt. Auch wenn es dauerhaft in der Pflegefamilie lebt, bleiben die verwandtschaftlichen Beziehungen bestehen. Pflegeeltern sind Teil eines Systems, in dem auch die Eltern eine wichtige Rolle spielen. Der Kontakt zur Herkunftsfamilie ist, wenn immer möglich, fester Bestandteil der Hilfeplanung. - Wird das Pflegekind dauerhaft bei uns bleiben?
Die Behörden überprüfen ausserfamiliäre Platzierungen regelmässig. Wenn sich die Verhältnisse in der Herkunftsfamilie für das Kind deutlich verbessert haben, ziehen sie eine Rückkehr in Betracht. Häufig leben Pflegekinder bis zu ihrem 18. Lebensjahr oder bis zum Erreichen ihrer Selbstständigkeit in der Pflegefamilie. - Können wir beide weiterhin ausserhäuslich arbeitstätig sein?
Pflegekinder brauchen viel Zeit und verlässliche Bezugspersonen. Unabhängig vom Alter des Kindes ist der jeweilige Entwicklungsstand des Kindes ausschlaggebend für das ausserhäusliche Arbeitspensum der Pflegeeltern.